Fakir Singh
Frederick St. George De Lautour Tucker wurde am 21. Mai 1853 im Nordosten von Indien geboren. Er war der Sohn einer reichen englischen Familie, welche auf der Höhe des viktorianischen Imperialismus in Indien lebte. Mit 7 Jahren wurde er nach England zur Schule geschickt.
Im Jahr 1874 wurde er für den Indian Civil Service angenommen.
Als 1875 die amerikanischen Evangelisten Moody und Sankey nach Grossbritannien kamen, übergab Frederick sein Leben Gott. Mit 24 Jahren heiratete er die 42 jährige Louisa Mary Bode.
Als Frederick Tucker, nachdem er die Heilsarmee kennengelernt hatte, zu William Booth ging, um in dieser Armee zu dienen, gab ihm der Gründer der Heilsarmee die kühle Antwort, dass er, Frederick, von der gefährlichen Klasse sei, man aber sehen werde...
Die gesellschaftlich hohe Stellung, welche Frederick bis dahin genossen hatte, sollte aber kein Hindernis für ihn werden. Er gab dann auch im Jahr 1881 wirklich seine gut bezahlte Stellung auf und wurde Heilsarmeeoffizier, was für seine Familie ein Schock war.
Zusammen mit seiner Frau und drei Offizieren begründete er 1882 die Heilsarmee in Indien, dabei nahm er den Namen Fakir Singh an. Seine Frau starb 1887 in einer Choleraepidemie.
Im Jahr 1888 heiratete er Emma Booth, eine Tochter von Catherine und William Booth. Auch sie wurde in Indien schwer krank, und so musste er von dem geliebten Land Abschied nehmen.
Am Internationalen Hauptquartier arbeitete er einige Zeit, bis er zusammen mit seiner Frau mit der Leitung der Heilsarmee in Amerika beauftragt wurde.
Emma starb 1903 bei einem Zugunglück in Amerika.
Frederick wurde 1904 wieder an das Internationale Hauptquartier beordert, obwohl er sich eigentlich eine Rückkehr nach Indien gewünscht hätte. 1906 heiratete er Minnie Reid, eine Oberstin, welche einen ähnlichen familiären Hintergrund hatte wie er. So wurden die beiden 1907 nach Indien geschickt.
Diesmal selber krank, verliessen Frederick und seine Frau 1919 Indien, um nach England zurückzukehren. Zwei Jahre später hatte er sich völlig erholt und wäre gerne wieder nach Übersee ausgereist. Dies wollte General Bramwell Booth jedoch nicht.
1924 trat er als Heilsarmeeoffizier offiziell in den Ruhestand. Anfangs 1929 liess er dem Aufruf von Kommissär E. Higgins für das 1. High Council (Wahlgremium für das Amt des Generals) einen persönlichen Appell folgen. Im Sommer 1929 starb Frederick Booth-Tucker.