Musik für die Strasse
Seit William Booth als Evangelist predigte, war Musik Bestandteil entsprechender Anlässe. Dass in den Gassen der Ostlondoner Strassenviertel keine Kirchenlieder Anklang fänden, wurde bald klar. William Booth und seine Mitstreiter wollten bewusst einen Musikstil, welcher nicht der Kirchenmusik ähnlich war, sondern die Menschen auf den Strassen ansprechen würde.
Schon in der Zeit der Christian Mission wurden eigene Lieder oder Liedertexte komponiert. Musik sollte sich immer mehr als ideales Mittel zur Verbreitung des Evangeliums erweisen. So gab es auch schon Liederbücher wie zum Beispiel das "Christian Mission Hymn Book" oder das Liederbuch "Revival Music" (A Complete Compendium of Revival Music).
Als die Heilsarmee ihren neuen Namen annahm, sollte sich das nicht ändern, sondern noch verstärken. Da die Salutisten zu den Leuten gingen, benutzten sie dabei oft tragbare Musikinstrumente.
Dass die Qualität der Musik anfangs nicht immer besonders gut war, hatte natürlich damit zu tun, dass viele Musikanten ihre Instrumente erst spielen lernen mussten. Und wer sich an Brass Musik als Kirchenmusik störte, der empfand diese Musik grundsätzlich als Lärm. Mit der Zeit gewöhnte man sich aber daran, dass die Heilsarmee Blechmusik, Pauke und Tamburin benutzte und auch die Brass Bands wurden immer besser. Heute haben die hervorragenden Brass Bands der Heilsarmee weltweit einen sehr guten Ruf.
Mit der Zeit wurde es klar, dass es wichtig war, ein eigenes Departement für Musik zu gründen. Im Jahr 1883 wurde Richard Slater, ein Musiker, der sein Leben Gott anvertraut hatte und Salutist geworden war, zum Leiter des neuen Departementes mit dem Namen "Music Editorial Department" ernannt.
Im Jahr 1884 wurde das erste Mal regelmässig ein "Band Journal" publiziert. Daraus wurde der "Musical Salvationist", der erstmals im July 1886 erschien. Darin wurden monatlich Lieder mit Text und Noten publiziert. Viele Stücke waren entweder von Stabskapitän Slater selber oder von anderen Salutisten komponiert worden.