Die Anfänge als "Christian Mission"
Im schwierigen Umfeld von East London begannen der ehemalige Methodistenpfarrer William Booth und seine Frau Catherine Booth-Mumford in den 1860er Jahren ein christliches Missionswerk aufzubauen.
William Booth und seine Frau Catherine Mumford wurden beide 1829 in Grossbritannien geboren. William nahm mit 15 Jahren Jesus Christus als den Herrn seines Lebens an. Catherine tat dies nur zwei Jahre später.
Im Jahr 1852 lernten sich Catherine Mumford und William Booth kennen. Sie heirateten 1855 und hatten in der Folge acht Kinder.
Im Jahr 1858 wurde William Booth zum Methodistenpfarrer ordiniert und leitete daraufhin eine Gemeinde. Gleichzeitig begann er vermehrt, als Evangelist aufzutreten. Sein Herz schlug für diese Arbeit und er besass eine natürliche Begabung darin.
Im Jahr 1861 gab William Booth sein Amt als methodistischer Pfarrer auf, um sich ganz der Evangelisation zu widmen. Die grosse geistliche und soziale Not, gerade auch in den Ostlondoner Slums, berührte ihn tief.
Catherine stand in allen Unternehmungen an der Seite ihres Mannes und unterstützte ihn von Anfang an tatkräftig. Anfangs war William Booth wie alle Männer seiner Zeit dagegen, dass Frauen das gleiche Recht haben sollten zu predigen wie Männer. Am Beispiel seiner Frau, die für ihre Rechte zu kämpfen wusste und zu diesem Thema auch verschiedene Aufsätze vorlegte, erkannte er seinen Irrtum. So predigte durchaus auch Catherine und konnte sogar ihren Mann ersetzen, als er einmal verhindert war.
Im Jahr 1865 wurde von William und Catherine Booth-Mumford die "Christian Revival Association" gegründet (deutsch: Christliche Erweckungsgesellschaft). Das Ehepaar wirkte am Anfang vor allem in East London und änderte den Namen daher in "East London Christian Mission" (Ostlondoner Christliche Mission). Als dann immer mehr Aussenstationen gegründet wurden, verallgemeinerte man den Name auf "Christian Mission" (Christliche Mission). Im Jahr 1877 gab es schon 26 solcher Aussenposten in der näheren und weiteren Umgebung von London.
Schon die Christian Mission als Vorgänger-Organisation zur späteren Heilsarmee trug viele Züge, die noch heute die Heilsarmee auszeichnen. Es gab ein Hauptquartier, auf dem bereits eine Fahne wehte. William Booth, der spätere General der Heilsarmee, hatte den Rang eines Generalsuperintendenten inne. Schon im Jahr 1868 begann man, ein eigenes Mitteilungsblatt herauszugeben, es hiess "The East London Evangelist", aus dem zuerst das "Christian Mission Magazine" und später für die Heilsarmee der "Kriegsruf" oder "War Cry" werden sollte.